Gerd Frank: Totmacher 1 – Der Vampir von Nürnberg und andere unheimliche Kriminalfälle deutscher Serienmörder – Eine Rezension von Max Pechmann

Das Spezialgebiet des Kirchschlager Verlags ist Kriminalgeschichte. Bereits in der Reihe „Bibliothek des Grauens“ fanden Leser ein Sammelsurium von unheimlichen und seltsamen Fällen, die später in der Reihe „Historische Serienmörder“ weitergeführt wurde. Mit dem Buch „Totmacher 1“ startet der Verlag nun eine weitere Buchreihe über mysteriöse Kriminalfälle. Speziell dieser Band beschäftigt sich mit Fällen, die sich zwischen den Jahren 1945 und 1977 ereignet haben.

Totmacher1-Cover

Autor dieses Buches ist Gerd Frank, der diese Fälle minutiös rekonstruiert hat. Als Quellenmaterial dienten ihm Fachbücher über Kriminalistik als auch Zeitungsberichte. Insgesamt 12 Fälle schildert Frank in einem überaus spannenden Schreibstil. Der Fokus liegt dabei auf psychisch kranke Täter. Dabei stellt sich der Autor immer wieder die Frage, wie aus einem Menschen eine solche Bestie hatte werden können. Dieser Frage geht Gerd Frank dadurch nach, indem er sich mit der Biographie der Täter auseinandersetzt. Parallel zu dem jeweils geschilderten Fall erhält der Leser somit ein recht genaues Bild der damaligen Zeit und der Lebensbedingungen, was die einzelnen Kapitel sehr lebendig werden lässt.

So erzählt der Autor von Menschen mit krankhaften und perversen Neigungen, wie etwa dem „Mörder vom Niemandsland“, der Frauen auflauerte, die in die sowjetisch besetzte Zone wollten, oder dem „Würger mit dem Fahrrad“, der seinen Opfern stets auf seinem Fahrrad folgte. Nicht weniger erschreckend sind die Taten des „Kindesmörder von Landshut“, der selber noch fast ein Kind gewesen ist. Der „Vampir von Nürnberg“ befriedigte seine krankhafte Neigung unter anderem auf Friedhöfen. Diese und noch mehr unheimliche Fälle jagen dem Leser eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Doch Gerd Frank vergisst keineswegs, die Tragik dieser Fälle zu betonen. Wir haben hier keine marktschreierischen Texte vor uns, sondern ein hochgradiges Sachbuch, das Spannung mit Wissen verbindet. Diese Gradwanderung versteht Gerd Frank hervorragend zu meistern. Max Pechmann bei filmundbuch.wordpress.com