Der Raubmörder Georg Mentzel (Böhmen, 1575)

Am 23. Juli 1575 wurde beim Hochgericht auf der Galgenwiese bei Braunau (Habsburg, Königreich Böhmen, Herrschaft Braunau, Kreis Königgrätz) der berüchtigte Raubmörder Georg Mentzel aus Gebersdorf mit dem Rad von unten auf hingerichtet, danach aufs Rad geflochten. Er war wegen Raubmordes in sechs Fällen sowie vielfachen Straßenraubes und Diebstahls zum Tode verurteilt worden. Mentzel war der Anführer einer Bande, die 1574 und 1575 weite Teile Schlesiens und Böhmens heimsuchte. Auf der Heide bei Braunau lauerte er mit drei Komplizen einem Wanderer auf, erschlug ihn und beraubte ihn um fünf Taler. Zur selben Zeit verübte er in der Herrschaft Braunau zahlreiche Raubüberfälle und Diebstähle. Unweit von Ruckersdorf erschlug er einen Bauern und nahm ihm zehn Groschen ab, während er kurz darauf auf der Heide bei Schwedeldorf einen Schuhknecht mit einem Spieß erstach und ihm drei Taler raubte. Auf der Landstraße zwischen Petersdorf und Parschnitz (schles. Herzogtum Jauer) überfielen Mentzel und drei Mittäter einen Bauern, erschlugen ihn und beraubten ihn um vier Taler. Einen weiteren Bauern ermordeten und beraubten sie auf der Heide bei Wielmeßdorf, dann unweit von Kamenitz noch einen, den sie um vier Taler beraubten. Erst im Frühjahr konnte Mentzel ergriffen werden. Unter der Folter gestand er seine Verbrechen ein. Am 23. Juli 1575 verurteilte das Stadtgericht in Braunau ihn zum Tode.
(Quelle: Aus dem „Schwarzen Buch der Stadt Braunau“). Ich danke Herrn Wolfgang Krüger für die Überlassung des Textes.