Gerd Frank: DIE MORDBRÜDER – Der Fall Shen Chang-yin und Shen Chang-ping (1999-2004)

Die Brüder Shen Chang-yin und Shen Chang-ping entwickelten sich gewissermaßen aus dem Nichts heraus zu gefährlichen Serienmördern und Kannibalen. Allein zwischen 2003 und 2004 ermordeten sie insgesamt elf Prostituierte. Mit den Brüdern zusammen arbeiteten Li Chun-ling und drei andere weibliche Komplizinnen.

Die Mordserie der Brüder begann in Lanzhou, in der Provinz Gansu. Erstes Opfer wurde dort Yao Fang, die sie vor ihrem Haus abgefangen und gefesselt hatten. Nachdem sie sie gefoltert hatten, erpreßten sie die Frau um die PIN-Nummer ihres Bankkontos. Dann erwürgten sie sie und zerstückelten die Leiche.

Im November 2003 beraubten die Brüder die junge Frau Li Chun-ling auf nahezu die gleiche Weise, ließen sie jedoch unter der Bedingung am Leben, daß sie ihnen künftig weitere Opfer bringen sollte. Als Li nach ein paar Tagen mit einer Prostituierten erschien, raubten sie die Frau aus und zwangen Li dann, die Unglückliche eigenhändig zu töten. Dann schnitten sie der Toten eine Niere heraus, die sie verzehrten, und lösten ihre Leiche in Schwefelsäure auf. Die Reste spülten sie durch ihre Toilette. (…)

Zhao stellte sich jedoch der Polizei und zeigte die Bande an. Li wurde festgenommen, doch die Brüder hatten sich abgesetzt und begingen nun in Hebei, Anhi, Gansu, der Inneren Mongolei und Henan weitere Mordtaten.

Im August 2004 konnte die Polizei sie aber in einem Appartement in Shijiazhuang ausfindig machen und festnehmen. Bei ihnen war Du Su-rong, eine weitere Komplizin. Die drei waren gerade dabei, den zerstückelten Körper eines weiteren Opfers in Säure aufzulösen. (…)

Weil ihnen die Mordserie eindeutig angelastet werden konnte, wurden die Brüder Shen und Li gemeinsam zum Tode, drei andere weibliche Komplizinnen zu drei bis 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Todesurteile wurden am 2. September 2005 vollstreckt.

Der vollständige Beitrag findet sich in dem Buch TOTMACHER 4 abgedruckt.