Archiv der Kategorie: Amerikanische Serienmörder

Gerd Frank: DER BLAUBART VON ILLINOIS – Der Fall Johann Otto Hoch (1890–1905)

Zwischen den Jahren 1890 und 1905 ermordete der deutschstämmige Johann Otto Hoch in den USA mindestens 15 seiner zahlreichen Ehefrauen, indem er sie mit Arsen vergiftete. Wie viele Morde er indes tatsächlich begangen hat, ist genauso ungeklärt wie die exakte Anzahl seiner Ehen. Man geht davon aus, daß es zwischen 24 und 50 gewesen sein dürften. Johann_Otto_Hoch Weiterlesen

Neuerscheinung: Totmacher 5 und „Ein grausamlich mord“ – Jubiläumsausgabe zum 20jährigen Bestehen des Verlags Kirchschlager

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Mit Totmacher 5 legt Gerd Frank einen weiteren Band in der Totmacher-Reihe vor – dieses Mal gilt sein Augenmerk US-amerikanischen Serienmördern. Genau wie in den Vorgängerbänden, hat er wieder die spannendsten, interessantesten, aber auch schrecklichsten Kriminalfälle ausgewählt und aufbereitet. Neben bekannten Serienmördern
wie Albert Fish, der kleine Mädchen schändete und zerstückelte, dem irren Charles Manson oder dem kannibalistisch veranlagten Jeffrey Dahmer stellt Gerd Frank auch mehr oder minder unbekannte Täter vor. So findet z. B. die berühmt-berüchtigte Filmtrilogie Hostel ein makabres historisches Vorbild im Hotel von Hermann Webster Mudgett. Der Fall des Todesengels von Alabama, Joseph Dewey Akin, kann als Gegenstück zu den Serienmorden des deutschen Krankenpflegers Niels H. angesehen werden, dessen Fall gerade juristisch geprüft wird. Gerd Frank verfolgt die Lebenswege der Täter bis zu deren Kindheit zurück, beleuchtet immer wieder familiäre und soziale Hintergründe und hinterfragt diese als Keime einer späteren verbrecherischen Entwicklung. In sachlichem Ton, aber mit aller Deutlichkeit zeigt er auf, daß nicht wenige Mörder im Kindesalter selbst Opfer unterschiedlichster Gewalt wurden. Doch eine schwere Kindheit legitimiert kriminelles Verhalten als mündiger Erwachsener noch lange nicht; sie stellt lediglich eine von vielen prägenden Faktoren dar.
Die Opfer gehören zumeist den untersten, schwächsten Schichten der Gesellschaft an, zählen zu den Ausgestoßenen, den Gefallenen, denen, die man verachtet, denen wenig Menschlichkeit gilt; es sind Prostituierte, Drogenabhängige, Landstreicher. Trifft es diese nicht, trifft es oftmals auch einfach nur wehrlose Kinder und Jugendliche. Besonders alarmierend sind die Zahlen ermordeter Frauen, die auf das Konto perverser Lustmörder gehen. Merkwürdig dürfte die US-amerikanische Justiz und deren Rechtsprechung auf die deutsche Leserschaft wirken, wenn wir erfahren, daß der Green River Killer Gary Ridgway für 48 Morde zu 48mal »lebenslänglicher Haft« verurteilt wird. Dennoch hält sich das Mitleid gegenüber den Tätern in Grenzen; man ertappt sich vielleicht sogar dabei, mit einem Anflug von Genugtuung zu lesen, daß Pogo der Killer-Clown am 10. Mai 1994 mittels Giftspritze und Ted Bundy am 24. Januar 1989 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurden. Tatsächlich scheinen Verbrechen und Rechtsprechung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unbegrenzt …

Taschenbuch, 200 Seiten, zahlreiche s / w Abbildungen, Preis: 12,80 Euro.

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Seit nunmehr 20 Jahren bemüht sich der Verlag Kirchschlager um die Herausgabe kriminalhistorischer Bücher. Neben dem Schwerpunkt „Kriminalia“ stehen aber auch kulturhistorische Bände und Neudrucke höchst seltener, alter Ausgaben auf dem Programm.
Deshalb darf es nicht verwundern, wenn der Jubiläumsausgabe zum zehnjährigen Verlagsbestehen „Das Obscurum – Mord- und Schauergeschichten aus Chroniken des Alten Europa“ eine Ausgabe im Schuber mit Kommentarband der „Schwarzburger Practica des Adam Ries“ zum fünfzehnjährigen Verlagsjubiläum als Festschrift folgte. Dieses Mal haben wir uns wieder für ein kriminalhistorisches Thema entschieden, da die programmatische Ausrichtung unseres Hauses auf Bücher zu wahren Kriminalfällen weiter fortgeschritten ist. Aus diesem Grund führen wir seit 2013 die Handschelle im Verlagslogo ohne dabei auf unsere Fledermaus als zusätzliches Marken- und Schutzzeichen zu verzichten. Für diese Jubiläumsausgabe wurden rechtshistorisch interessante Flugblätter aus der sogenannten Wickiana, der Sammlung des Johann Jakob Wick, ausgewählt.
Die Flugblätter wurden herstellungsbedingt verkleinert. Die Textausgabe beruht auf der Basis einer kritischen Edition, wobei die Texte, in Einzelfällen Knittelverse, buchstaben- und zeichengetreu übertragen wurden. Kommentare, Worterklärungen und Erläuterungen sollen dem Verständnis der Bilder (hauptsächlich kolorierte Holzschnitte) und Texte dienlich sein. Zitate stehen kursiv. Diese kritische Ausgabe versteht sich allerdings nicht als „Wissenschaftsausgabe“.

Mit dieser kleinen Festgabe ist der Wunsch des Verlags verbunden, unserer geschätzten Leserschaft nicht nur die Flugblätter der Wickiana mit rechtshistorischem Hintergrund, sondern auch die vielfältige Arbeit der frühen Verleger, Drucker und „Brieffmaler“ näherzubringen. Wie alle unsere Veröffentlichungen, so erscheint auch diese Ausgabe in alter Rechtschreibung.

Ein grausamlich mord – Ausgewählte Flugblätter mit Kriminal- und Rechtsfällen aus der Wickiana. Jubiläumsausgabe zum 20jährigen Verlagsbestehen. Herausgegeben von Michael Horn und Michael Kirchschlager. Arnstadt 2015. Hardcover (Großformat), Fadenheftung, Leseband, Farbabbildungen, 80 Seiten, limitiert auf 999 Exemplare, Preis: 32 Euro.

Schelle Mathews: Die Menschenjagd in den Wäldern von Wynoochee (1912) – Teil 3

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J. Cole, ein Mitglied der Verfolgungstruppe, der sich durch besonderen Mut
und zielbewußte Zähigkeit auszeichnete

Die letzte Kugel meines Schwagers hatte ihr Werk getan. Auf dem Rückweg erzählte mir Quimby, was sich während meiner Abwesenheit zugetragen hatte:
„Beim Aufstehen am 16. hörte ich zufällig, wie Blair zu Lathorp sagte: ‚Heute werden wir nicht die neuen Sachen anziehen. Es wäre schade, wenn sie Tornow in die Hände fielen‘. ‚Recht hast du, und der Sheriff wäre wütend‘, antwortete Lathrop. ‚Was habt ihr beide miteinander zu tuscheln?‘ mischte ich mich ein. ‚Heute rücken wir Tornow auf den Pelz‘, antworteten beide. Ich tat mein Möglichstes, um sie von dem Vorhaben abzubringen. Alles erwies sich jedoch als vergeblich. Um sie nicht allein losziehen zu lassen, schloß ich mich ihnen an. Nicht weit vom See stießen wir im Wald auf einen frisch geschossenen Elch. Die Hunde fielen über das Fleisch her. Da sie nicht wieder wegzubringen waren, unterbreitete ich den Vorschlag, zu warten, bis sie sich vollgefressen hatten. ‚Der Teufel soll die Hunde holen!‘ lautete die Erwiderung. ‚Mach lieber, daß wir Tornow endlich beim Kragen nehmen.‘
Nun, wir kamen schließlich an die Stelle, wo der Baumstamm zur Insel hinüberführt und passierten ihn, ohne daß irgend etwas Besonderes vorfiel. Drüben angelangt machte ich meinen Begleitern erneute Vorhaltungen über ihre Tollkühnheit. Ich wollte zunächst einmal rekognoszieren, und vor allem die Hütte von der Vorderseite her, die wir nicht sehen konnten, in Augenschein nehmen. Auch dieser Vorschlag stieß auf Widerspruch. Von der Stelle, wo wir lagen, konnten wir die Rückwand der Hütte sehen, und da sie weder Fenster noch Schießscharten aufwies, glaubten Blair und Lathorp, sich ohne weiteres anschleichen zu können. Weiterlesen

Schelle Mathews: Die Menschenjagd in den Wäldern von Wynoochee (1912) – Teil 2

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Eine der Gebirgshütten, in der der „wilde Mann“ mehrere Wochen lebte
Zu der Zeit, wo seine Neffen ermordet wurden, war John Tornow zweiunddreißig Jahre alt. Zwei ganze Jahre hatte er in den Wäldern zwischen dem Satsop und dem Wynoochee gehaust. Gelegentlich kreuzte ein Jäger, ein Fallensteller oder ein Holzhauer seinen Pfad. Mit allen stand er auf freundschaftlichem Fuß. In der letzte Zeit jedoch war er nicht mehr gesehen worden. Weiterlesen

Schelle Mathews: Die Menschenjagd in den Wäldern von Wynoochee (1912) – Teil 1

Von Zeit zu Zeit setzt sich der Dämon in einem Menschenhirn fest und treibt dort sein Wesen, das dem normalen Denken fremd bleibt. Tier oder Mensch? „Wildwest“?

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Gemeinsam hatten John und William Bauer das Licht der Welt erblickt. Gemeinsam waren sie zu prächtigen jungen Menschen herangewachsen. Beide waren sie vortrefflich geeignet, den alten urwüchsigen Menschenschlag des Grenzers zu verkörpern. Mit ihren Eltern hausten sie zusammen weit draußen in den Waldwüsten des Staates Washington, im fruchtbaren Tal des Satsop Rivers, in einem weitläufigen bequemen Haus, das der Familie schon seit langem zum Heim diente.
Von Kindesbeinen an waren die beiden mit dem Gebrauch von Schußwaffen vertraut gemacht worden und da die Wälder nicht nur von jagdbarem Wild aller Art, sondern auch von Raubtieren wimmelten, wurden sie beide große Jäger vor dem Herrn.
Teils um des Zeitvertreibes willen, teils um die elterliche Speisekammer mit der Jagdbeute zu füllen oder um die Herden vor den Angriffen größerer Räuber des Waldes zu schützen, zogen sie häufig auf die Pirsch.
Im Sommer 1911 wurden die Bären zu einer wahren Landplage. Bald hier, bald dort hatte man auf den verstreut liegenden Höfen den Verlust wertvollen Viehs zu beklagen. Als deshalb im September eines Tages der Vater auf seinem Inspektionsgang feststellte, daß eine seiner schönsten Kühe abhanden gekommen sei, zweifelte niemand daran, daß Meister Petz am Werke gewesen war. Die beiden Söhne schulterten ihre Gewehre, schnallten den Patronengürtel um, und begannen in den umliegenden Wäldern nach dem Übeltäter Ausschau zu halten. Weiterlesen