Archiv der Kategorie: Allgemein

Gerd Frank: DER TEUFEL VON HAIDARPUR – Der Fall Chandrakant Jha (1998-2007)

Angeblich wollte er ihnen nur helfen, einen Job zu bekommen, ihnen sichere Mahlzeiten verschaffen und sie wie eigene Kinder verwöhnen. Stattdessen rastete er bei lächerlichen Kleinigkeiten aus, tötete sie und verstreute ihre verstümmelten Gliedmaßen in den verschiedensten Stadtteilen von Neu-Delhi. Weiterlesen

Schelle Mathews: Die Menschenjagd in den Wäldern von Wynoochee (1912) – Teil 2

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Eine der Gebirgshütten, in der der „wilde Mann“ mehrere Wochen lebte
Zu der Zeit, wo seine Neffen ermordet wurden, war John Tornow zweiunddreißig Jahre alt. Zwei ganze Jahre hatte er in den Wäldern zwischen dem Satsop und dem Wynoochee gehaust. Gelegentlich kreuzte ein Jäger, ein Fallensteller oder ein Holzhauer seinen Pfad. Mit allen stand er auf freundschaftlichem Fuß. In der letzte Zeit jedoch war er nicht mehr gesehen worden. Weiterlesen

Gerd Frank: DER WAHNSINNIGE AUS POLOGOWSKI – Der Fall Sergiy Tkatsch (1984-2005)

Einer der schlimmsten Serienmörder wurde 2005 in der Ukraine von der örtlichen Miliz gefaßt. Es handelte sich um den ehemaligen forensischen Experten und Milizionär Sergiy Tkatsch, der die Tötung von 40 Menschen gestanden, vermutlich aber sogar mehr als einhundert Morde begangen hat. Weiterlesen

Kopf des Serienmörders Friedrich Haarmann eingeäschert

Fast 90 Jahre nach Friedrich Haarmanns Hinrichtung hat die Universität Göttingen den Kopf des Serienmörders, der wegen Mordes an 24 Menschen mittels Fallbeil 1924 hingerichtet worden war, eingeäschert. Der Kopf Haarmanns gelangte damals für wissenschaftliche Untersuchungen in die Rechtsmedizin.

Zu den bekanntesten und berüchtigtsten Serienmördern Deutschland zählt zweifellos Friedrich „Fritz“ Haarmann (1879-1925). In den Wirren der Nachkriegszeit und Inflation tötete er zwischen 1918 und 1924 in Hannover mindestens 24 junge Männer.

Eine herausragende Veöffentlichung zu den grausamen Taten Haarmanns stellt zweifellos der Band „Haarmann – Die Geschichte eines Werwolfs“ von Theodor Lessing aus dem Jahr 1925 dar.

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www.verlag-kirchschlager.de

Der Philosoph und Schriftsteller Theodor Lessing (1872-1933) wurde anfänglich vom hannoverschen Schwurgericht als Sachverständiger abgelehnt. Später schloß man ihn auch als Prozeßbeobachter aus. Die genaue Analyse das „Phänomens“ Haarmann zeichnete er genauer als irgendeiner seiner Zeitgenossen und Kollegen. „Kaum jemals ist ein bedeutender Prozeß unfähiger, kleinlicher und törichter geführt worden.“ Er kritisierte das gegen Haarmann gefällte Todesurteil und problematisierte die Zurechnungsfähigkeit Haarmanns.

Lessings Fazit: In dem modernen Menschen lauere ein mörderisches Tier, aggressiv wie Haarmann, gezähmt nur durch kulturelle Anstrengung. Gerate eine Gesellschaft – wie die nach dem Ersten Weltkrieg – aus den Fugen, komme die Bestie an die Oberfläche.

Gerd Frank: Massenmord ohne Leichen – Der Fall des Frauenmörders und Blaubarts HENRI LANDRU (Frankreich, 1914-1919)

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Name eines französischen Serienmörders international bekannt, der zehn Frauen und einen jungen Mann umgebracht hatte: Henri Désiré Landru. Während des umfangreichen Ermittlungsverfahrens wurde festgestellt, daß dieser Mann zu nicht weniger als 283 Frauen Beziehungen unterhalten hatte, von denen alle bis auf die zehn Verschwundenen ausfindig gemacht und über ihre Erlebnisse verhört werden konnten. …

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Gerd Frank: Wassili Komarow – Der Wolf von Moskau (Rußland, 1921-1923)

Wassili Komarow wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts geboren; in manchen Quellen heißt es 1871, in anderen 1877 oder 1878. Er hatte fünf Brüder; beide Eltern waren der Trunksucht verfallen und mißbrauchten ihre Kinder.

Bereits in jungen Jahren trat Komarow in die russische Armee ein, bei der er vier Jahre diente. Etwa mit 40 Jahren wurde er erstmals straffällig, auch Anzeigen wegen Mißhandlung seiner zweiten Ehefrau und der beiden Kinder häuften sich. Schließlich wurde Komarow Pferdehändler… Im Jahr 1921 unternahm die Polizei bei ihm eine umfangreiche Hausdurchsuchung, weil vermutet wurde, dass Komarow illegal mit Alkohol handele, dabei entdeckte man ein Mordopfer (es sollte sein letztes gewesen sein) unter einem größeren Heuhaufen.

Während umfangreicher Verhöre, gab Komarow zu, soweit er sich erinnern könne – es war Stalins Frühzeit – insgesamt 33 Männer und Frauen ermordet zu haben. „Sie wollten alle bei mir Pferde kaufen…“ Das Motiv für die Morde des ‚Wolfs von Moskau’, wie man ihn fortan nennen sollte, dürfte Habgier gewesen sein; gleichwohl fand sich bei ihm lediglich eine Summe von etwa 930 Rubeln, was nach heutigem Stand etwa 19 Euro entsprach.
Nachdem er seine Verbrechen gestanden hatte, führte Komarow die Polizisten an Orte, an denen er die Leichen beseitigt hatte. Doch nur noch wenige konnten in seiner unmittelbaren Umgebung gefunden werden, weil er viele einfach nur in den Fluß geworfen hatte. Im Schabolowskaya-Bezirk fand man dagegen – vor allem auf verlassenen, unbebauten Grundstücken – nicht weniger als 21 Opfer, die entweder erwürgt oder erschlagen worden waren.

Komarows Vorgehen war stets das gleiche gewesen. Er lockte potentielle Opfer (wenn sie nach Geld aussahen) zu sich nach Hause, bot ihnen Alkohol an und lotste sie dann in den Stall, wo er sie mit wuchtigen Hammerschlägen erschlug oder mit einem Seil erwürgte. Dann steckte er die Leichen in Leinwandsäcke und versteckte sie einfach unter Abfällen. Während seiner Befragungen sagte Komarow immer wieder: „Es ist mir immer ganz leicht gefallen, diese Leute umzubringen. Das hätte ich nicht für möglich gehalten..“ Im Gefängnis unternahm er dreimal einen Selbstmordversuch.

Die Polizei hielt auch Komarows Frau Sofia für mitschuldig, zumal Komarow selbst später zugab, daß sie ihm gelegentlich geholfen hatte. Nach seiner Aussage hatte sie ihn eines Tages bei einem Mord überrascht, anschließend aber nicht angezeigt, sondern sich entschlossen, ihm fortan bei seinem blutigen Handwerk behilflich zu sein. Die Komarows wurden am 18. Juni 1923 erschossen. Die Kinder kamen in ein Waisenhaus. Der Text stammt von Gerd Frank und wird vollständig in einem der nächsten Totmacherbände veröffentlicht.

 

 

Belle Guinneß – Die Schwarze Witwe von Laporte (USA, 1908)

Belle Guinneß oder Gunness gilt als erste Serienmörderin der Neuzeit. Mit ihren 130 Kg Lebendgewicht ließ die Schwarze Witwe keinem ihrer Freier eine Chance. Sie wurde am 11. November 1859 in Norwegen geboren. 1883 lud ihre nach Chicago emigrierte Schwester Anna sie ein, zu ihr zu ziehen. Belle ergriff die Gelegenheit und wanderte in die Vereinigten Staaten aus.

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Die Schwarze Witwe und Serienkillerin auf einem Foto, um 1905 Weiterlesen