Viel früher als die serbischen Vampire oder deren preußische Vertreter – Gierfraß oder Gierrach – verbreiteten die schon im nordischen Sagenkreis auftauchenden Werwölfe (Mannwölfe) unter unseren Vorfahren Angst und Schrecken. Erstmalig mörderisch tauchten sie, eine Jungfrau von fünfzehn Jahren und kleine Kinder verschlingend, um 1400 in Thüringen auf. Doch am schlimmsten sollten sie während des Hexenwahns (etwa von 1570-1650) wüten, selbst wenn die 250 überlieferten Werwolffälle bei weitem nicht an das Ausmaß der Hexenprozesse heranreichen.
Archiv der Kategorie: Serienmörder
Georg Hörnlein und Jobst Knau (Deutschland, Nürnberg, 1588)
Aus dem Tagebuch des Meisters Franz, Scharfrichter zu Nürnberg: Am 2. Januar 1588 Georg Hörnlein von Bruth und Jobst Knau von Bamberg, ein Haffner (ein Topfmacher), beides Mörder und Räuber. Vor zwei Jahren griff der Hörnlein nebst seinen Gesellen einen Karrenmann auf der Remareuth an, gab ihm vier Stiche bis er starb und nahm ihm 32 Gulden. Auch hat er und Knau vor sechs Wochen mit einer Schandhure zugehalten. Sie gebar in des einen Haus ein Kind, einen Sohn, welches Knau taufte und dann lebendig die Händlein abschnitt. Weiterlesen
James Wood – Der Bassinmörder von Buenos Aires (Argentinien, 1930)
Zu den unbekannten Serienmördern der Moderne, selbst wenn wir ihn hier bei den historischen Serienmördern vorstellen, zählt James Wood – nicht zu verwechseln mit dem großartigen Schauspieler James Woods!
In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires erregten im Jahre 1930 drei Selbstmorde größtes Aufsehen. Es handelte sich in allen drei Fällen um die Gattinnen angesehener Bürger, die im Laufe von sechs Monaten verschwunden waren. Kurz nach dem Verschwinden zog man ihre Leichen aus den Fluten des Platastromes. Weiterlesen
Greger Rühel – Ein Wirt und Menschenschlächter (Österreich, 1583)
Gegen Abend des 1. Juni 1583 begehrte ein Edelmann, der mit einem vierspännigen Wagen reiste und aus Prag kam, bei einem Wirt namens Greger Rühel eine Herberge. Das Wirtshaus selbst lag unterhalb der Enns, dreieinhalb Meilen von Wien (ca. 22,5 km) und eine halbe Meile von Kornenburg (ca. 3,5 km) entfernt, an der Straße von Wien nach Prag. Es gehörte zum Flecken Rohrbach, ins Amt Greitzenstein. Greger Rühel bewirtete hier seit vielen Jahren unterschiedliche Gäste und machte gute Geschäfte. Weiterlesen
Simeon Fleischer – Heiratsschwindler und Blaubart (Hessen, 1581)
Der Wollenweber Simeon Fleischer, um 1555 in Full (Fulda?) in Hessen geboren, erkor sich eines Tages eine Jungfrau, die er auch zur Ehe nahm. Er zog von Marburg aus in die Welt, erhielt aber vorher von seinem Vater noch 160 Gulden „Startkapital“, das er jedoch bald verschlemmen sollte. Zwanzig Wochen hett er freud/ darnach stifft er groß mord und leid/ an seinem eignen weibe. Er ermordete sie, da er kein Geld mehr zum „Verschlemmen“ hatte. Selbst die Kleider der Toten verkaufte er.
Fleischer zog fort, drei kleine Meilen (ca. 4,5 km) weit, und begab sich erneut in den Ehestand. Er nahm eine Witfraw von 40 Jahren, lebte mit ihr jedoch nicht vier Wochen und ermordete sie. 40 Gulden waren seine Ausbeute. Bald darauf ehelichte er die Tochter eines Bauern aus dem Land des Grafen von Hanolande, die er jedoch in einem Wirtshaus sitzenließ. Sein nächstes Opfer wurde die Tochter eines Schneiders, mit der er nach Frankfurt zog. Ein halbe Meile (ca. 3,5 km) vor der Stadt, brachte er auch sie jämmerlich um. Seine Beute waren zwölf Gulden.
In Frankfurt machte er sich an das Weib eines Seilers, führte sie zur Kirche und ermordete sie nach neun Wochen. Mit deren 39 Gulden wandte er sich nach Miltenburg bei Kaiserslautern und lebt frölich on alle sorgen. Nun wurde ihm eine Bäckersmagd zur Ehe gegeben, die zwölf Tage bei ihm blieb, auch dann wurde sie getötet. Bei Bischa (?) in einem kleinen Hölzlein erschlug er sie und wurff sie inn die Tauber nein. Aus diesem Mord erhielt er fünf Gulden und die Kleider.
Zu Offenburg führte er eins Schreiners diern nach Straßburg, auch ihr nahm er das Leben. Zwischen Straßburg und Hagenau nahm er vier, zu Wissembourg (Weißenburg im Elsaß) eine Witwe, von der er ebenfalls viel Geld erhielt. Bei Lengenkandel (Kandel) in einem Holz hat er sie ermördet und auch ir tochter stoltz.
Zu Seltz am Rhein blieb er fünf Tage. Dann führte er eine Magd von dannen, die bei einem Küfer (Böttcher) diente. Bei Landau in der Pfalz stürzte er sie in einen Brunnen und gewann achtzehn Gulden. Er mordete in Speyer, Grünstadt, Alzey und Bad Kreuznach. Er begab sich in die Gegend von Kaiserslautern und heiratete kirchlich die Tochter eines reichen Bauern. Von ihrem Vater erhielt er 100 Gulden. Doch der Mörder warf sie nach fünf Wochen ins heimliche Gemach (Abort), wo sie erbärmlich erstickte. Unerkannt und in aller Stille zog er davon, um sich bei Neustadt niederzulassen. Hier traf er auf die Magd eines Schneiders. Die nahm er für sieben Tage zur Ehe, für elf Gulden. Sie scheint er nicht ermordet zu haben.
Zu Baden und Rastatt ermordete er drei weitere Frauen. Schließlich kam man ihm irgendwie auf die Schliche und brachte ihn nach Neustadt. Am 18. Januar 1581 wurde der 19fache Frauenmörder Simeon Fleischer hingerichtet.
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Der Raubmörder Georg Mentzel (Böhmen, 1575)
Am 23. Juli 1575 wurde beim Hochgericht auf der Galgenwiese bei Braunau (Habsburg, Königreich Böhmen, Herrschaft Braunau, Kreis Königgrätz) der berüchtigte Raubmörder Georg Mentzel aus Gebersdorf mit dem Rad von unten auf hingerichtet, danach aufs Rad geflochten. Weiterlesen
Darja Nikolajewna Saltykowa – Die russische Báthory (Rußland, 1801)
Das russische Gegenstück zu Elisabeth Báthory stellt zweifelsohne Darja Nikolajewna Saltykowa (1730-1801) dar. Darja Nikolajewna Saltykowa, genannt Saltytschicha, war eine russische Gutsbesitzerin im Moskauer Gouvernement, die über 100 Leibeigene, in der großen Mehrzahl junge Mädchen, zu Tode quälte. Über ihre Kindheit ist nicht viel bekannt, außer daß sie die dritte Tochter eines Adligen gewesen sein soll. Sie heiratete Gleb Saltykow, einen Offizier der Leibgarde, gebar ihm zwei Söhne und wurde mit 26 Jahren Witwe.
Saltykowa auf einer Zeichnung aus den 1930er Jahren, Sammlung Kirchschlager Weiterlesen
Teofania di Adamo oder Aqua Tofana – Die Geschichte eines Giftes (Italien, 17./18. Jahrhundert)
Etwa um das Jahr 1659 erfuhren Beichtväter in Rom desöfteren von Frauen der höheren Gesellschaft, daß durch ein geheimnisvolles Giftwasser Menschen getötet worden seien. Weiterlesen
Die Marquise de Brinvilliers – Eine schöne Giftmörderin (Frankreich, 1667)
Die Marquise de Brinvilliers stammte aus einem alten, französischen Geschlecht. Ihr Vater, Drogo d`Aubray, ein geachteter Beamter, verheiratete seine Tochter Maria Margaretha d`Aubray mit dem Marquis de Brinvilliers, der seiner Braut in der Abkunft ebenbürtig war.
Der Marquis, Oberst in königlichen Diensten und Kommandeur des Regiments Normandie, war ein Lebemann, Wüstling und Verschwender, wie die Mehrzahl der französischen Edelleute jener Zeit und spielt in der Geschichte seiner Gattin keine weitere Rolle.
Madame Brinvilliers auf einer Abbildung aus dem 19. Jahrhundert, Sammlung Kirchschlager Weiterlesen
Peter Nirsch – Der 500fache Raubmörder (Deutschland, Neuenmark, 1581)
Peter Niers oder Nirsch mordete seit etwa 1575 Reiche und Arme in mehreren Ländern. Um 1580 kam er nach Franken, wo er ein hochschwangeres Weib, die aus Kitzingen stammte, bei Ochsenfurt ermordete. Er schnitt ihr den Bauch auf, fand ein Knäblein und schnitt es ebenfalls auf. Dann nahm er das Herz des Kindes und aß es. Weiterlesen